28Ausbildung im Focus Die Einladung zum Vorstellungsgespräch: Kein Grund zur Panik – oder doch?! Wer mit einer erfolgreichen Bewerbung das Interesse des Chefs geweckt hat und zum persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hat bereits einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das Vorstellungsgespräch ist die letzte Hürde auf dem Weg zum Traumberuf. Nun hängt alles davon ab, auch im Gespräch mit dem Vorgesetzten zu punkten. Wer sich für angemessene Kleidung entschieden hat, pünktlich am vereinbarten Treffpunkt eintrifft und ein höfliches Auftreten hat, hat schon mal gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch geschaffen. Doch schwieriger ist die Vorbereitung auf das Gespräch mit dem Chef. Nachdem sich die erste Freude über die Einladung zum persönlichen Gespräch gelegt hat, macht sich häufig Nervosität breit. Im Gegensatz zur schriftlichen Bewerbung ist das Bewerbungsgespräch nämlich nicht bis ins letzte Detail planbar: Den genauen Verlauf eines Vorstellungsgesprächs kann man nie wirklich vorhersagen. Dennoch gibt es Fragen, die einem in fast jedem Gespräch begegnen und auf die man sich vorbereiten kann. Hier die Top 5 der »Klassiker« unter den Bewerbungsgespräch-Themen: 1. Selbsteinschätzung »Wie würden Sie sich beschreiben?« … »Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?« … »Wie würden Sie sich beschreiben?« Hier geht es um die eigene Einschätzung. Wie bewertest du selber deine Stärken und Schwächen? Vermeide typische, leere Floskeln wie Fleiß, Hilfsbereitschaft oder Teamfähigkeit. Beschreibe dich so konkret wie möglich und unterfüttere deine Aussagen mit positiven Zeugnisbemerkungen, ehrenamtlichen Tätigkeiten oder Bereichen, in denen du dich bereits profilieren konntest (z.B. in Praktika). Benenne auch deine Schwächen ehrlich (nichts ist unrealistischer als zu behaupten, du hättest keine!), vermeide aber K.O.-Kriterien für deinen zukünftigen Job! Es kommt zum Beispiel nicht gut an, wenn du dich als Erzieher oder Erzieherin bewirbst und sagst, dir mangelt es an Verantwortungsbewusstsein oder Zuverlässigkeit. 2. Fähigkeiten und Motivation Fragen wie »Warum möchten Sie ausgerechnet in diesem Unternehmen arbeiten?«, »Welchen Beitrag können Sie in unserer Firma leisten?« oder »Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?«, dienen dazu, dein Können unter Beweis zu stellen, dein Interesse am Beruf auszutesten und herauszufinden, ob du zum Unternehmen passt. Hier geht es nicht darum, dem Chef Honig um den Mund zu schmieren, indem du ihm sagst, wie toll du seine Firma findest, sondern darum, mit guten Argumenten darzulegen, warum genau du zu seinem Unternehmen passt und wie du zum Erfolg des Unternehmens beitragen kannst. 3. Gehaltsvorstellungen Mit Fragen wie »Wie viel sollte uns Ihre Arbeit wert sein?« oder »Wie hoch stellen Sie sich Ihr Gehalt vor?« zielt der Chef nicht nur auf deine Gehaltsvorstellungen ab, sondern will auch wissen, wie viel du dir selber wert bist und wie du dein Können einschätzt. Hier gewinnt die goldene Mitte. Du solltest nicht mit absurden Gehaltsvorstellungen ankommen, dich aber auf keinen Fall unter Wert verkaufen! Informiere dich vorher über übliche Gehälter in deiner Branche und nenne eine realistische Gehaltsvorstellung. In einem Unternehmen, das dafür bekannt ist, gut zu bezahlen, kannst du aber ruhig etwas mehr verlangen. 4. Schlechte Noten/Lücken im Lebenslauf »Sie haben hier eine Lücke im Lebenslauf? Was haben Sie in dieser Zeit getan?« ist eine typische Frage, wenn in deinem Lebenslauf Unstimmigkeiten sind. Brüche im Lebenslauf sind kein Beinbruch und kommen häufiger vor, als man denkt. Hier darfst du ruhig ehrlich sein, wenn du die Zeit gebraucht hast, um dich beruflich zu orientieren. Du solltest es aber auf keinen Fall so klingen lassen, als hättest du dich in dieser Zeit auf die faule Haut gelegt und gar nichts getan! 5. Charakter, Bildung und Hobbies Die sogenannten »Softs Skills« werden für Vorgesetzte immer wichtiger. Bei Fragen wie »Was ist Ihnen im Leben besonders wichtig?« geht es darum, was du für ein Mensch bist und welche Sozialkompetenzen du hast. Hier will der Chef nicht unbedingt Aussagen wie »die Arbeit«, »möglichst viel Geld verdienen« oder »Karriere machen« hören. Mach deinem Gesprächspartner klar, dass dir deine berufliche Zukunft wichtig ist. Mit Dingen »Familie und Freunde« oder ehrenamtlichen Tätigkeiten kann man an dieser Stelle aber mehr punkten. Gerade, wenn du das Unternehmen in deinem zukünftigen Job nach außen hin präsentieren sollst, legt der Vorgesetzte auch Wert auf deine Bildung und deine Gesellschaftsfähigkeit. Sei auch hier ehrlich.