20 ausbildung im fokus Jeder vierte Auszubildende bricht seine Ausbildung ab Ich bin dann mal weg … Wusstest Du, dass in Bayern 25 Prozent der Azubis ihre Ausbildung vorzeitig abbrechen? Anders gesagt hat jeder Vierte von heute auf morgen keinen Bock mehr weiterzumachen – Tendenz steigend. Beim Restaurant- fachmann, Koch oder Frisör schmeißt sogar bald jeder Zweite hin. Im Gastgewerbe oder bei Fachverkäufern für Lebensmittel schaut es ähnlich schlecht aus. Falsche Vorstellungen vom Beruf Wie immer gibt es dafür nicht nur einen Grund, sondern vie- le. Oft liegt es daran, dass der Schulabgänger sich ein super falsches Bild vom Beruf macht. Beispiel Koch: Ihr kennt sicher die stets gut gelaunten Fernsehköche, die in Hochglanz-Kü- chen schnipseln, rühren und danach selbst Gekochtes bei Kerzenlicht essen. Das Bild könnt ihr gleich mal aus Eurem Gedächtnis löschen, denn im richtigen Leben geht es we- niger stylisch zu. Es scheint nämlich ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass fast alle Restaurant-Besucher gleich- zeitig eintreffen. Das bedeutet folglich, dass sie gleichzeitig bestellen. Und Du weißt wahrscheinlich selber, wie das so ist, wenn Du hungrig auf das vor einer Sekunde georderte Essen wartest. Dauert das zu lange, kommt fix schlechte Laune auf. Im Umkehrschluss muss Bestelltes flott auf die Teller und zum Kunden gebracht werden – und das kann hektisch werden. In der Hitze des (Koch)Gefechts fällt dann vermutlich das eine oder andere harsche Wort. So wie »Jetzt stell Dich nicht so an!« oder (sehr laut) »Hör richtig zu, ich habe Dir doch ge- sagt…«. Dann wären da noch die Arbeitszeiten. Essen wollen nämlich alle nach der Arbeit oder in der Mittagspause. Du je- doch rührst in den Kochtöpfen, während Deine Freunde den Break genießen oder Party machen. Der Vorteil ist, dass Du immer dann frei hast, wenn wenig los ist im Freibad, in der Stadt oder irgendwo im Sportzentrum. Und der Duft Deiner Kreation, die Dir die Nase hochsteigt, ist ein dolles Erfolgs- erlebnis. Eine gro e Auswahl an Ausbildungsstellen Im Moment kannst Du dir die Ausbildungsstelle fast schon aussuchen, so viele sind auf dem Markt – und es ist entspre- chend leicht aufzugeben, nur weil es im Moment nicht so gut läuft. Es kann ja sein, dass Du mit dem Ausbilder kurzzeitig nicht einer Meinung bist oder der Chef Dich vor einer Stunde echt genervt hat. Oder die Eifersüchteleien unter den Auszu- bildenden treibt Dich in den Wahnsinn und vielleicht ist Dir die Arbeit nach einer kurzen Nacht schlicht und ergreifend zu anstrengend. Obenauf schreibst Du schlechte Noten und wenn Du am Ende feststellst, dass Du später mittelmäßig bis schlecht verdienst, ist die Gefahr groß, dass Du hopplahopp hinschmeißt. Frei nach: Ist null Problemo, eine andere Aus- bildungsstelle zu finden. m o c . a i l o t o f , m m r e h t s e ©