16Ausbildung im Focus Keine Tippfehler, keine Eselsohren, gut lesbare Kopien – es sollte eigentlich der Standard einer jeden Bewerbung sein. Und doch, so zeigen Gespräche mit zahlreichen Personalchefs, werden diese Sachen in der Praxis viel zu oft unterschätzt oder vernachlässigt. Damit es euch anders geht, haben wir sieben Tipps zusammengestellt, wie ihr es zu eurem Traumjob schafft. Wer zuerst kommt ... Die meisten Ausbildungen beginnen direkt nach den Sommerferien, spätestens im September oder Oktober. Wer sich daher erst im Mai oder Juni bewirbt, ist viel zu spät dran! Viele Unternehmen, vor allem große Konzerne, suchen ihre künftigen Azubis ein- bis anderthalb Jahre vor Ausbildungsbeginn. Und je nach Beliebtheit der Aus- bildung kann man mit einer frühen Bewerbung bestimmt auch schon ein paar Konkurrenten hinter sich lassen. Voraussetzungen klären Damit die Bewerbung ein Erfolg wird, sollte der zukünf- tige Azubi die Voraussetzung klären: Gibt es Altersbe- schränkungen, welcher Schulabschluss und welcher Notendurchschnitt werden benötigt, muss vorher ein Praktikum absolviert werden und so weiter. Wenn das alles nicht schon in der Stellenausschreibung steht, dann lohnt ein Anruf im Unternehmen. Die Bewerbungsmappe Eine Bewerbungsmappe ist Pflicht. Auch bei der Be- werbung für eine Ausbildung. In die Mappe gehören: Anschreiben, Lebenslauf, Schulzeugnis, Nachweise über Praktika, berufsrelevante Erfahrungen. Ein Bewer- bungsfoto ist schön, aber keine Pflicht. Und wenn es der künftige Arbeitgeber verlangt, gehört auch die Kopie des Führungszeug- nisses in die Mappe. Der erste Eindruck zählt Eine saubere Bewerbungsmappe – bewährt haben sich Modelle mit durchsichtigem Deckblatt – macht nur ei- nen Teil der Wirkung aus. Auch die Verwendung eines sauberen Umschlags, qualitativ gute Kopien – Zeugnisse werden nie im Original beigelegt – und ein professionel- les Bewerbungsfoto tragen zu einer positiven Wirkung der Bewerbung bei. Wer unsicher ist, ob alles passt, kann ja bei den Eltern nachfragen, ob die Bewerbungsunterlagen so in Ordnung sind. Nachweise auswählen Eine Kopie des aktuellen Schulzeugnisses gehört auf jeden Fall in die Bewerbung. Sind die Noten hier nicht überragend, kann es sinnvoll sein, die letzten beiden Zeugnisse – wenn diese besser sind – ebenfalls beizu- legen. Bei Nachweisen von Praktika und ehrenamtlichen Aktivitäten gilt: Weniger ist mehr. Die wichtigsten oder für die Ausbildung relevanten Tätigkeiten reichen. In der Kürze liegt die Würze Sowohl beim Lebenslauf als auch beim Anschreiben gilt: Eine A4-Seite ist bei der Bewerbung für eine Ausbildung das Maximum. Das Anschreiben sollte allerdings mindestens eine dreiviertel A4-Seite lang sein. Die Schriftgröße sollte zwischen elf und zwölf Punkten liegen. Aber bitte nicht in Comic Sans! Die Klassiker sind Arial und Times New Ro- man; möglich sind aber auch Bookman Old Style, Calibri, Cambria, Garamond, Georgia und Verdana. Hallo ...? Die Bewerbung ist weg – per Post oder per Mail. Und das Warten be- ginnt. Wenn man zeitnah nichts vom künftigen Chef hört, kann man ruhig mal an- rufen und nachfragen. Für gewöhnlich bekom- men Bewerber eine Rückmeldung, ob die Bewerbung angekommen ist. Wenn das fehlt, schadet ein Anruf, ob alles pünktlich angekommen ist, nicht. So könnt ihr nicht nur Aufmerksamkeit erregen und euer Interesse an der Ausbildung zeigen, sondern auch Probleme beim Ver- sand ausschließen und euch eine groben Zeitraum bis zur ersten Rückmeldung nennen lassen. © Elnur; Adobe Stock