16ausbildung im focus Der »Schneeschaufel-Experte« Der 20-jährige Luca Fedra lernt seit zwei Jahren bei Triu- so Industriekaufmann -für ihn die absolut richtige Wahl, warum verrät er Euch gerne: »Der Beruf ist so vielfältig, da wird einem nie langweilig«, strahlt Luca Fedra. Er ist im zweiten Lehrjahr als Industrie- kaufmann bei der Buchbacher Firma Triuso und hat es noch nie bereut kein Abi gemacht zu haben. »Ich hatte nach der 12. Klasse Gymnasium keine Lust mehr auf Schule und wollte ar- beiten«, erzählt der Veldener. Weil er noch ziemlich unschlüs- sig war, welche Ausbildung er machten wollte, informierte er sich im Internet und stieß auf den Beruf Industriekaufmann. »Das ist ein ziemlich breitgefächerter Beruf, bei dem man viele Abteilungen im Büro durchlaufen kann. Das macht für mich am meisten Sinn, wenn ich noch wenig Ahnung habe und viel sehe vom Betrieb«, dachte er sich. Bewerbung & Vorstellungsgespräch »Mich haben schon immer Zahlen interessiert. Handwerklich bin ich nicht begabt und für mich war es immer erschreckend bis kurz vor 70 Jahren körperlich zu arbeiten.« Also bewarb er sich bei einem großen Veldener Unternehmen und bei Triuso. Auf das Vorstellungsgespräch bereitete er sich gut vor. Er schaute sich die Firmen-Homepage an, was er jedem empfehlen würde, denn es erwies sich als sehr hilfreich. So konnte er sofort Chef Josef Rinbeger beantworten, aus wel- chen Inititalien sich der Firmenname zusammensetzt und er wusste auch schon einiges über die Betriebsabläufe. Seine Noten seien zweitrangig gewesen. Bei einem Rundgang durch das rund 40.000 Quadratmeter große Firmenge- lände mit seinen 100 Mitarbeitern am Standort und 20 Vertriebsmitarbeitern konnte er die vier großen Lager- hallen mit Qualitätswerkzeugen und persönlicher Schutz- ausrüstung (PSA) für knapp 10.000 Einzelkunden besichtigen, was ihn mächtig beeindruckte. Der Chef habe ihm sofort das »Du« angeboten. »Das fühlt sich gleich familiär an« und dieser Eindruck hat sich bis heute bei Luca bestätigt. Abteilungen & Aufgaben Ganz am Anfang wurde der heute 20-Jährige im Lager ein- gesetzt, damit er die Artikel, immerhin rund 15.000 ver- schiedene, kennenlernt. »Das ist gut und wichtig, wenn man ein Gefühl für die Artikel kriegt, die Kollegen und die Abläufe kennenlernt«, findet er. Hier durfte er Kundenauf- träge kommissionieren, die erste Zeit ganz viele Schneeschaufeln, weil es gerade in der Saison war. »Deshalb kenne ich gefühlt je- den Schneeschieber bei uns«, grinst er. Was ihm auch den Spitznamen »Schneeschaufel-Experte« ein- ©adobe.stock; Busy Lola brachte. Mit den Lager-Kollegen habe er heute noch gute Kontakte. Danach folgte das Büro, zuerst die Auftragserfas- sung, dann die Auftragsbearbeitung, Damit erschloss sich ihm der Zusammenhang von der Lagerhaltung über die Ar- tikelbearbeitung bis zum Versand. Im Einkauf reichte sein Aufgabengebiet vom Kontakt zu Lieferanten bis zur Prüfung der Ware. Auch Neuanfragen für Produkte durfte er schon machen. Aktuell ist er in der PSA. »Je länger ich hier bin und je mehr Abteilungen ich durchlaufen habe, desto mehr ver- stehe ich die Zusammenhänge. Das finde ich cool.« Auch verantwortungsvolle Aufgaben darf Luca schon über- nehmen, ob er am Messestand Schüler berät oder mit dem Außendienst telefoniert. »Natürlich habe ich auch schon Ab- lage gemacht. Aber das gehört auch dazu«, findet er. Kürz- lich übernahm er die gesamte Urlaubsvertretung für einen Kollegen in der Auftragssachbearbeitung PSA. »Da habe ich schon eine gewisse Selbstständigkeit.« Und wenn doch mal was daneben gehen sollte, dann genießt Luca noch »Wel- penschutz«. Als Azubi darf er auch mal einen Fehler machen, ohne Ärger zu bekommen. Luca würde seine Ausbildung je- derzeit weiterempfehlen. »Der Job ist ein super Einstieg ins Berufsleben, auch für Leute, die noch nicht zu 100 Prozent wissen, was sie machen wollen. Man lernt hier so viele ver- schiedene Bereiche kennen und darf schon verantwortungs- volle Aufgaben ausüben. Ich könnte mir nicht vorstellen, den ganzen Tag nur Pillepalle zu machen.« Geschäftsführer Philipp Rinberger sagt: »‚Wir sind höchst zufrieden mit Luca. Er ist super aufgeschlossen, zuverlässig, wissbegierig, hat eine schnelle Auffassungsaufgabe und gute Um- gangsformen. Und er passt menschlich gut in unser Team. Bei uns wird jeder individuell nach seinen Nei- gungen und Interessen gefördert. Aber Rechnungswesen findet er in der Schule schon schlimm.« Das Team Die netten, hilfsbereiten und geduldigen Kollegen sind ein weiterer Riesenpluspunkt in der Firma für ihn. »Wenn ich eine Frage habe, nehmen sie sich immer die Zeit, um mir alles gescheit zu erklären, damit ich es in Zukunft verstehe.« Ausbildung & Karriere bei Triuso Die Ausbildung zum Industriekaufmann dauert drei Jahre, ein bis zwei Mal ist Berufsschule in Mühldorf, ein mittlerer Schulabschluss ist von Vorteil, gerne auch Abi. Englischkenntnisse sind hilf- reich. Die Arbeitszeit beträgt 38,5 Stunden pro Woche, der Urlaub 26 Tage. Bei Triuso kann man den Gabelstapler-Führerschein